Die dualen Systeme in Deutschland
In Deutschland gibt es aktuell elf duale (Entsorgungs-)Systeme, die für die bundesweite Sammlung, Sortierung sowie die Verwertung von gebrauchten Verkaufsverpackungen zuständig sind.
Warum duales System?
Seit der Einführung der Verpackungsverordnung 1991 sind Unternehmen, die Verpackungen in Verkehr bringen, gesetzlich dazu verpflichtet, für ihre Wiederverwertung zu sorgen. Da kommen die dualen Systeme ins Spiel: Wird ein Produkt vom Endverbraucher gekauft, ist es die Pflicht des Produktherstellers, dafür zu sorgen, dass die Verpackung verwertet werden kann.
Dies kann nur geschehen, wenn sie ordnungsgemäß entsorgt wird: Der Verbraucher hat die Aufgabe, die Verpackung in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack, der Altpapiertonne oder im Glascontainer der dualen Systeme zu entsorgen.
Letztgenannte organisieren dann die Sammlung, Sortierung und Verwertung der Verpackungsmaterialien. Alle Verkaufsverpackungen, die in Verkehr gebracht werden, müssen bei einem dualen System lizenziert werden (Systembeteiligungspflicht), d. h. Handel und Industrie beauftragen das jeweilige duale System für die entsprechende Dienstleistung.
2019 hat das Verpackungsgesetz (VerpackG) die Verpackungsverordnung (VerpackO) abgelöst. Die wichtigsten Ziele sind die Vermeidung von Verpackungsabfällen und die Verwertung (das Recycling) von Wertstoffen. Um diese Ziele zu erreichen, sind folgende Recyclingquoten vorgeschrieben, welche sukzessive angehoben werden (§ 16 VerpackG):
Verpackungen |
Recyclingquote
aktuell |
Recyclingquote ab 01.01.2022 |
Kunststoffe
|
90 % (mind. 65 % durch werkstoffliche Verwertung*) |
90 % (mind. 70 % durch werkstoffliche Verwertung*) |
Glas
|
80 % |
90 % |
Papier, Pappe, Karton (PPK)
|
85 % |
90 % |
Aluminium
|
80 % |
90 % |
Eisenmetalle
|
80 % |
90 % |
Getränkekartonverpackungen
|
75 % |
80 % |
Sonstige Verbund-Verpackungen
|
55 % |
70 % |
*Werkstoffliche Verwertung beschreibt die Aufbereitung von gebrauchten Kunststoffen zu neuen Rohstoffen, aus denen neue Produkte entstehen können. Bei der werkstofflichen Verwertung bleibt die chemische Zusammensetzung des Kunststoffes gleich.
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