Plastikabgabe als Chance?

Klartext

Kurz vor Weihnachten verkündete die Bundesregierung die Absicht, zur Finanzierung des Bundeshaushalts die von Deutschland an die EU zu zahlende Abgabe auf Basis der Menge nichtrecycelten Kunststoffabfalls bereits zum 1. Januar 2024 auf die Inverkehrbringer umzulegen. Diese wären dann mit 800,- € pro Tonne in Verkehr gebrachter Kunststoffverpackungen zur Kasse gebeten worden.

Mit Blick auf die Komplexität des Vorhabens ist dann zwischen den Jahren der Einführungszeitpunkt um ein Jahr auf den 1. Januar 2025 verschoben worden.

“Wir begrüßen diese Verschiebung ausdrücklich”, erklärt Dr. Fritz Flanderka, Geschäftsführer der Reclay Group. “Die gewonnene Zeit sollte unserer Meinung nach dazu genutzt werden, eine Lösung zu entwickeln, die gleichermaßen der Erzielung der notwendigen Staatseinnahmen dient, wie auch eine entsprechende ökologische Lenkungswirkung entfaltet.”

 

Spanien macht vor, wie es gehen kann

In Spanien wurde eine solche Maßnahme bereits zum 1. Januar 2023 eingeführt. Recyceltes Material ist hier von der Steuer ausgenommen, sofern über einen vorgegebenen Weg mittels eines zertifizierten Nachweises belegt werden kann, dass es sich auch tatsächlich um recyceltes Material handelt.

 

Plastikabgabe als Chance für die Kunststoffverwertung

Richtig umgesetzt, bietet die Abgabe aus der Sicht von Dr. Flanderka die Chance, das Recyceln von Kunststoffen und den Einsatz von Rezyklaten zu fördern und so die Kreislaufwirtschaft bei Kunststoffen weiterzuentwickeln. “Mit Spannung sehen wir daher der aufkommenden Diskussion über die weitere Ausgestaltung entgegen und werden unsere Expertise in Verbänden und Arbeitsgruppen einbringen.”