Österreich: Endlich auf dem Weg zum Pfandsystem

Reclay informiert

Im November 2021 wurde im österreichischen Nationalrat der Beschluss für die Einführung eines Einweg-Pfandsystems auf Getränkeverpackungen gefasst. Ein Meilenstein in der österreichischen Umweltpolitik, denn das Einweg-Pfandsystem ist eine dringend notwendige Maßnahme zur Erreichung der europäischen Recyclingziele, die schon lange als Idee im Raum steht und nun endgültig politisch verankert wurde. 

 

Es gab in den letzten beiden Jahren kaum ein anderes umweltpolitisches Thema in den österreichischen Medien, das so polarisiert hat. Wirtschaft, Industrie, Handel, NGOs und Produzenten entlang der gesamten Wertschöpfungskette meldeten sich zu Wort und sorgten mitunter auch für Verwirrung in der Branche. Wer sind denn nun die wahren Experten, die hier tatsächlich gehört werden sollten? Wieso sollte ein innovativer Ansatz, der in den meisten europäischen Nachbarländern reibungslos funktioniert, nicht auch in Österreich implementiert werden können? Sucht man nach Umfragen in der Bevölkerung, merkt man schnell, dass sich über 80% aller Österreicherinnen und Österreicher ganz klar für ein modernes Pfandsystem aussprechen und mehr Unternehmensverantwortung fordern. Außerdem belegt eine Studie aus dem Jahr 2020, die vom Klimaschutzministerium in Auftrag gegeben wurde, dass die Erreichung der bis 2030 geforderten Sammelquote von 90% auf Einweg-Getränkeflaschen nur mit einem Pfandsystem und durch Stärkung der Mehrwegquoten erreicht werden kann.

 

Wir als Reclay können mit Recht behaupten, von Anfang an aufgezeigt zu haben, dass der Schritt in eine moderne Kreislaufwirtschaft, wo Wertstoffe möglichst lange und nachhaltig im Materialzyklus gehalten werden sollen, nicht ohne die Einführung eines innovativen Pfandsystems mit digitalen Aspekten gelingen kann. Seit 2019 engagieren wir uns maßgeblich in der Debatte rund um dessen Einführung. Andere Länder machen es uns erfolgreich vor: Wer schnell und nachhaltig Recyclingquoten steigern will, qualitativ hochwertige Rezyklate für den Materialkreislauf braucht und Bottle-to-Bottle Konzepte verfolgt, kommt ohne das moderne Pfandsystem nicht weit.

 

Was gilt es nun zu tun und was erwartet uns in den nächsten drei Jahren? Zum einen müssen wir den digitalen Aspekt des Pfandsystems ausgestalten und offen für neue Rücknahmelösungen abseits vom Handel bleiben. Es muss für alle Österreicherinnen und Österreicher einfach und bequem werden, das Pfandgut zurückzugeben und die Pfandgebühr zu erhalten. Das bedeutet eben nicht, dass der Handel von sperrigen Rückgabe-Automaten dominiert werden soll. Es gibt viele innovative Ansätze, die den klassischen Rückgabe-Modus sinnvoll erweitern können.

Zum anderen gilt es, an der Ausgestaltung des passenden Pfandmodells für Österreich weiterzuarbeiten. Sei es mit internationalen Experten oder anderen Unternehmen der Entsorgungsbranche. Die Reclay Group als Vordenker in nachhaltigen Rücknahmelösungen verfügt über ein breites, internationales Expertennetzwerk. Wir vertreten stets die Interessen unserer Kunden und einer umweltbewussten, nachhaltigen Gesellschaft. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, ein Pfandsystem voranzutreiben, in dem alle profitieren können – die Umwelt und auch die Wirtschaft.